Neuer Hoax von Ute Lehr – doch warum immer der Name Ute?

Neuer Hoax von Ute Lehr


WhatsApp-Nutzer sind Kettenbriefe gewöhnt. Wer allerdings genauer hinschaut, der wird in vielen Fällen Gemeinsamkeiten zwischen den einzelnen Texten erkennen. Aktuell zum Beispiel macht ein Hoax von „Ute Lehr“ die Runde. Es soll angeblich ein Virus sein, der sich unter anderem persönliche Daten holt. Auch ist von einer Zerstörung der Festplatte die Rede. Natürlich stimmt nichts davon, der Kettenbrief soll einfach nur Angst machen und so weit wie möglich verbreitet werden. Ein anderes Beispiel ist „Ute Christoff“ mit einem ähnlichen beziehungsweise identischen Inhalt. Die Besonderheit bei solchen Fakes ist der verwendete Name. Zwar ändert sich häufig der Nachname, doch vorne bleibt in der Regel alles gleich. Nun kommt die Frage auf, warum Ute so gerne genommen wird. Hat dieser eine spezielle Bedeutung? Oder fällt den Erstellern der Briefe kein neuer Name mehr ein?

Das steckt hinter dem Namen Ute

Ute bedeutet „der Reichtum“ und stammt von einer griechischen Göttin. Er kommt außerdem aus dem Althochdeutschen und ist in Deutschland, der älteste Mädchenname. Der Kinderspruch „Ute, Schnute, Kasimier“ ist eine weitere Assoziation. Erste Startversuche machte Ute Anfang des 20. Jahrhunderts. Damals allerdings kannte man ihn kaum, dies änderte sich erst in den dreißiger Jahren. Der Name schaffte es sogar mehrere Male in das Ranking der zehn meistverwendeten weiblichen Vornamen, dies war in den Fünfzigern der Fall. Nach diesem Erfolg als Mädchennamen kam Anfang der Siebziger der Absturz. Ute wurde immer mehr vergessen und wird seit den Achtzigern nur mehr selten in Verwendung gebracht. Auch heute ist der Name fast ausgestorben.






Ursprünglich war die Form Oda oder Uota, die Herleitung kommt von ot (Besitz, Erbe). Die männliche Variante dazu lautet Otto, bekannte Namensträgerinnen waren unter anderem Ute Lemper (Schauspielerin und Musicaldarstellerin), Ute Freudenberg (Pop- und Schlagersängerin) und Ute Vogt (deutsche Politikerin).



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Warum nun ausgerechnet Ute?

Den genauen Grund wissen sicherlich nur die Schreiber der Kettenbriefe selbst. Es gibt nämlich keine Besonderheiten zum Namen, die ihn für solche Zwecke besonders gut dastehen lassen. Man könnte also prinzipiell auch Anna, Martina oder Andrea nehmen. Eine weitere Idee wäre, dass Ute einfach durch Zufall immer wieder als Hoax (darunter versteht man einen Scherz) verwendet wird. Letztendlich spielt es aber keine große Rolle, schließlich soll bei solchen Texten der Inhalt im Vordergrund stehen.

Darum geht keine Gefahr von Ute Lehr aus

Kettenbriefe fordern am Ende immer zum Teilen und Weiterleiten auf. Damit sollen auch die Freunde „gewarnt“ und vor einem Virus beschützt werden. Doch in der Praxis gibt es keine schädliche Software, die sich aufs Smartphone installieren könnte. Deshalb muss auch niemand gewarnt oder auf etwas aufmerksam gemacht werden. Leider wissen das aber viele nicht und schenken dem Inhalt Glauben. Ein Grund, warum sich solche Briefe immer wieder so weit verbreiten können.

 

Nimmt man den aktuellen Hoax von „Ute Lehr“ her, dann fallen einige Fehler im Text auf.

1) Zum Beispiel wird von einer Zerstörung der Festplatte geschrieben. Das Problem ist nur, dass ein Handy/Smartphone keine Festplatte, sondern einen Flash-Speicher besitzt. Und für den Computer gibt es zwar WhatsApp Web für den Browser, doch dabei handelt es sich einfach nur um eine Übertragung des Inhalts vom Handy auf den Computer-Monitor. Eine eigenständige Version nur für den PC gibt es nicht.

2) Nimmt man eine Kontaktanfrage bei WhatsApp an, dann ist die Installation eines Virus im Hintergrund technisch gesehen gar nicht möglich.

3) Die im Text angegebene Nummer (01719626509) gibt es gar nicht. Ruft man dort an, dann wird auf die Weiterleitung zur Auskunft hingewiesen. Ein Service, der bei nicht bekannten Rufnummern in Kraft tritt. Außerdem ist es unter keinen Umständen möglich, dass sich ein Virus über ein Telefongespräch installieren kann.

4) Am Ende des Inhalts wird von der Berichterstattung im Fernsehsender EUROP1 hingewiesen. Das ist aber nicht möglich, da es diesen TV-Sender gar nicht gibt.