Wie schnell eine über Jahre etablierte Lösung im Telekommunikationsbereich von einem Newcomer abgelöst werden kann, zeigt das Beispiel SMS und WhatsApp eindrucksvoll. Galt die SMS in den ersten Jahrzehnten der mobilen Kommunikation als das einzig mögliche Mittel, Nachrichten von Mobiltelefon zu Mobiltelefon zu senden, revolutionierte WhatsApp vor wenigen Jahren diesen Markt und schob die SMS aufgrund der vielen Vorteile quasi direkt auf das Abstellgleis. Heute nutzen bereits über eine Milliarde Menschen WhatsApp und versenden über den Dienst nicht nur Textnachrichten, sondern auch Fotos, Videos, Standortangaben und Sprachmemos. Sogar telefonieren kann man mit WhatsApp inzwischen. Und das Beste daran ist: Da die Nachrichten und Co. über das Internet versendet werden, liegen die Kosten im Vergleich zu einer herkömmlichen SMS ungleich niedriger. Wer Zugang zum WLAN besitzt bzw. eine Internet-Flatrate nutzt, für den sind WhatsApp-Nachrichten sogar komplett kostenlos!
WhatsApp ist sowohl für iOS als auch für das Android-Betriebssystem verfügbar. Der Nutzer muss lediglich seine Handynummer angeben, anhand derer er von anderen Personen gefunden werden kann. Sobald er einen Kontakt zu seiner Liste hinzufügt, kann der andere Nutzer das WhatsApp-Profil mit verschiedenen Angaben sehen.
Der neue Konkurrent Snapchat
Doch die Macher können sich nicht auf ihren Lorbeeren ausruhen. Immer neue Konkurrenten kommen auf den Markt, darunter so innovative Dienste wie Snapchat. Auch dieses Tool möchten wir zunächst kurz vorstellen:
Snapchat ist – ebenso wie WhatsApp – ein Messenger-Dienst bzw. ein Chat-Anbieter, über den Menschen mithilfe ihres Handys bzw. Smartphones untereinander kommunizieren können. Der Messenger ist insbesondere auf die Verbreitung von Fotos und Videos ausgerichtet. Das Besondere dabei: Bilder löschen sich bei Snapchat nach wenigen Sekunden selbstständig, außerdem besitzt die Software vielfältige Möglichkeiten, um Fotos bzw. Videos mit speziellen Effekten und Filtern nach Belieben zu verändern. Das Ganze ist, wenn der Nutzer das System einmal verstanden hat, kinderleicht zu bedienen und komplett kostenlos.
Das Mitglied kann bei Snapchat nicht über seine Handynummer, sondern über einen selbst gewählten Benutzernamen gefunden werden. Wie viele Menschen inzwischen bei Snapchat angemeldet sind, ist nur recht schwer nachvollziehbar, da das Unternehmen selten belastbare Zahlen herausgibt. Experten schätzen die weltweite Nutzerzahl auf etwa 200 Millionen, Tendenz stark steigend.
Snapchat vs. WhatsApp: Welcher Dienst für welchen Nutzer?
Bezüglich der Nutzerzahlen hat Snapchat gegenüber WhatsApp immer noch deutlich die Nase vorn. Wie lange das so bleibt, kann allerdings niemand voraussagen. Fakt ist: Mit der Fokussierung auf Bilder und Videos und den vielfältigen Veränderungsfunktionen zielt Snapchat eher auf ein jüngeres Publikum, was sich anhand der Nutzerprofile auch bestätigt. WhatsApp dagegen ist eine vollwertige Alternative für die bekannte SMS und ersetzt außerdem diverse weitere Tools, zum Beispiel zum Versenden von Videos, Sprachnachrichten oder Daten. Somit zielt WhatsApp eher auf eine ältere, erwachsene Nutzergruppe, obwohl mittlerweile auf einem Großteil aller deutschen Mobiltelefone die Software installiert ist – also auch bei vielen jüngeren Nutzern.
Die Vor- und Nachteile von Snapchat und WhatsApp auf einen Blick:
Sie kennen nun die grundsätzliche Ausrichtung der beiden Messenger-Dienste. Doch jede Software besitzt ihre ganz eigenen Vor- und Nachteile. Die wichtigsten Pluspunkte haben wir im Folgenden für Sie zusammengetragen:
WhatsApp:
+ Versenden von Textnachrichten, Bildern, Videos, Standortangaben, Sprachnachrichten und vielem mehr
+ Effektives „2-Wege-Opt-In-System“ gegen unerwünschte Nachrichten von Fremden
+ Verfügbar auch für stationäre PCs
+ „Ende-zu-Ende“-Verschlüsselung schützt effektiv die Übertragungsdaten zwischen den kommunizierenden Teilnehmern
+ Versenden von Dokumenten und Dateien problemlos möglich
+ Suchfunktion vorhanden
+ Anzeige, wann ein Benutzer zuletzt aktiv war
Snapchat
+ Einloggen ohne SIM Karte möglich
+ Durch die fehlende Verknüpfung mit einer Rufnummer kann Snapchat auf sämtlichen Geräten gleichzeitig eingesetzt werden
+ Temporäre Bilder inklusive automatischer Löschfunktion möglich
+ Temporäre Textnachrichten, ebenfalls mit Selbstlöschfunktion einstellbar
+ Direkte Zwei-Wege-Kommunikation über Videochat
+ Mediengalerie für gesammeltes Speichern aller Fotos an einem Ort
+ Lieblingskontakte anlegen für schnelleren Zugang