Kategorie: Hoax Whatsapp

Der Begriff „Hoax“ hat sich in den letzten Jahren zunehmend als beschreibender Begriff in der IT-Welt etabliert. Es handelt sich dabei um eine in der Regel bewusst in Umlauf gebrachte Falschmeldung, die den Leser zu bestimmten Aktionen animieren soll. Die meisten Hoaxes sind eher scherzhafter Natur und richten keinen wirtschaftlichen Schaden an. Diese sind in der Regel eher nervig, stellen also kein Problem dar. Woran erkennt man aber einen Hoax?

Die Definition des Begriffs „Hoax“ als Wissensgrundlage

In der Welt der Informationstechnologie verstehen Experten den Begriff Hoax als eine gezielt gestreute Falschinformation, die entsprechend ihrer Aufmachung bestimmte Ziele erreichen soll. Im Gegensatz zu den Anfängen des Masseninternets, als Hoaxes vor allem via sogenannte Newsgroups und per E-Mail verbreitet wurden, bedienen sich die Ersteller heutzutage vor allem der sozialen Medien – allen voran Facebook, WhatsApp und Twitter. Der dem Hoax meist zugrunde liegende Gedanke ist, die Gutgläubigkeit der Leser auszunutzen, um eine gewollte Reaktion auszulösen. Meist sollen die Empfänger die Falschmeldung (den Hoax) so oft wie möglich weiterverbreiten.

Hoax – damals und heute

Erstaunlicherweise existieren Hoaxes schon gut 250 Jahre. Zur damaligen Zeit wurden solche Falschmeldungen über gedruckte Medien verbreitet – vornehmlich in überregionalen Nachrichtenblättern. Mit der heutigen Zeit verglichen, wäre diese Form von Hoax der berühmten „Zeitungs-Ente“ zuzuordnen. Die Reichweite war seinerzeit natürlich stark eingeschränkt.

Die zentrale Rolle moderner sozialer Netzwerke

Im Zuge der Globalisierung und der Ausbreitung des Internets als modernem Massenmedium war es nur eine Frage der Zeit, wann die ersten Hoaxes auch in die sozialen Medien Einzug halten. Unter dem Begriff „soziale Medien“ versteht man nicht nur die typischen Branchenriesen wie Facebook, Twitter und WhatsApp. Schon bevor es die genannten sozialen Plattformen gab, wurden Hoaxes über die Frühform sozialer Kommunikation verbreitet – über Messenger-Dienste wie beispielsweise ICQ und Yahoo-Messenger. Obwohl derartige Messenger-Dienste auch heute noch gebräuchlich sind, werden über sie wesentlich weniger Falschmeldungen versendet als noch vor 10 Jahren. Das hängt mit der relativ geringen Reichweite zusammen, die man über Messenger-Dienste generieren kann. Die Branchenriesen Facebook, Twitter & Co. bieten Versendern gehaltloser Artikel eine wesentlich größere Angriffsfläche, weshalb sich Verteilung vor allem dort abspielt.

Facebook und Hoaxes – die Spammer werden nicht müde

Auf der beliebten Plattform „Facebook“ tummeln sich unzählige sogenannte Spammer, die sich in der Regel einen Spaß daraus machen, gutgläubige Internetuser zu veräppeln, indem sie sich auf Themen stürzen, die meist auch bei den etablierten Nachrichtenformaten zu finden sind. Spammer greifen sich aber nur das Thema heraus, denn der Inhalt des Artikels hat mit der ursprünglichen Nachrichtenmeldung nur noch selten etwas zu tun. Es geht vor allem um die reißerisch gestaltete Überschrift, die möglichst viele Nutzer animieren soll, diese entsprechende Meldung schnellstmöglich zu teilen. Erkennbar sind Hoaxes meist an der Schreibweise. Anders als bei informativen Artikeln arbeiten diese Falschmeldungen mit sehr vielen Adjektiven und auch mit Superlativen und bedrohlich wirkender Interpunktion wird selten gegeizt.

Beispiel eines Facebook Hoax in Form der Überschrift

 

Zitat: „Wichtige Warnung: Das kam gerade im Fernsehen – ganz wichtig Leute – das muss jeder machen, sonst droht euren Bildern Gefahr!!“

 

Beispiel eines Hoax auf Twitter

Zitat: „Unglaublich, was mit diesen Kindern gemacht wird. Schnell teilen und den Kindern helfen!!!“

 

Im Falle der Meldungen auf Twitter bleibt den Erstellern nicht viel mehr Platz als für diese reißerische Headline. Dort wird dann in den meisten Fällen noch ein Hyperlink angefügt, der zum vollständigen Artikel führen soll.

Wenn aus Spaß Ernst wird – Hoaxes können auch wirtschaftlichen Schaden anrichten

Obwohl Hoaxes insgesamt zwar sehr nervig, aber kaum schädlich sind, gibt es auch die durchaus unangenehme Form, die teilweise für größere wirtschaftliche und ideelle Schäden sorgen können. Vor einiger Zeit wurde über mehrere soziale Medienkanäle eine Meldung verbreitet, in der vor bestimmten Viren gewarnt wurde. Man solle doch auf seinem System nach bestimmten Dateien suchen, um zu prüfen, ob der eigene Rechner bereits infiziert ist. Diese genannten Dateien waren allerdings keine Viren, sondern vitale Systemdateien, ohne die der Computer nicht mehr richtig genutzt werden kann. Gutgläubige Leser haben die entsprechenden Dateien manuell aus dem System entfernt – und hinterher kam direkt die Bescherung.

 

Im privaten Bereich können solche Meldungen durchaus auch Schäden anrichten. Diese beziehen sich aber meist auf ideelle Werte wie Fotos, Musikstücke und dergleichen mehr. Aus ökonomischer Sicht können solche Hoaxes aber durchaus auch für echte Sachschäden sorgen. Wenn Angestellte beispielsweise in der Pause im Netz surfen und sich auf sozialen Plattformen aufhalten, kann ein gutgläubiger „Click“ bereits zu einem Systemausfall führen – und der kostet häufig richtig viel Geld.

Was tun, wenn man sich nicht sicher ist?

Grundsätzlich sollte man Inhalte jeder Meldung, die über soziale Medien geteilt wird, kurz prüfen. Einfach einen Teil der Meldung markieren, kopieren und bei einer Suchmaschine in den Suchschlitz übertragen. In der Regel findet man sehr schnell erste Ergebnisse, die einen auf die richtige Spur bringen. Man kann allerdings auch jemanden aus dem Freundes- und Bekanntenkreis fragen.